Was wurde geprüft?
Es gibt eine Vielzahl biologischer Erklärungsmodelle, die die anregende Wirkung des Stoffes auf das Haar unterschiedlich begründen. Über die Sichtung aktueller Studien zur Wirkung von Minoxidil wollen Messenger und Rundegren prüfen, welches Erklärungsmodell zur Wirksamkeit von Minoxidil am wahrscheinlichsten ist.
Methode
Art der Studie: Review
Die Autor:innen haben die Studienlandschaft zur Wirkweise von Minoxidil gesichtet und dabei Tierstudien, In-Vitro-Experimente und klinische Beobachtungen in ihre Analysen integriert.
Einschränkungen bezüglich der Forschung
- Bisher überwiegend Studien und Versuche mit Tieren statt Menschen
- Eingeschränkte Übertragbarkeit von Ergebnissen von In Vitro-Zellstudien auf die Komplexität der Haarstruktur
- Konzentration von Minoxidil in “in vitro” Experimenten häufig höher als “in vivo”
*1 Botenstoff, der Haarausfall fördern soll
*2 Botenstoff, der Haarwachstum fördern soll
Ergebnisse
(1) Ergebnislage zur Frage, ob Minoxidil auf Haarwuchs vermittelt über die Kaliumkanäle wirkt: Die Ergebnisse weichen ab je nach verwendeter Studie.
In vivo Studien
✔ genauso wie Minoxidil lösen Kaliumkanal-Öffner gesteigerte Körperbehaarung aus.
Organkultur-Studien
✔ Evidenz von Mitwirken von Minoxidil Sulfaten
✔ Minoxidil verlängert das Überleben von Follikeln
Zelllkultur-Studien
✘ in elektro-physiologischen Studien konnten keine Kaliumkanäle nachgewiesen werden
(2) Ergebnisse bezüglich der Effekte von Minoxidil auf die Haarzellen (“Zellantworten”):
Zellwachstum: Insgesamt pro stimulierender Effekt auf Zellwachstum.
Kollagensynthese: Kollagenproduktion scheint durch Minoxidil gehemmt zu werden.
Synthese von Prostaglandin* und PGE2*: PGE2 Synthese wird durch Minoxidil stimuliert Produktion von Prostacyclin, einem Prostaglandin, wird gehemmt.
VEGF: Die Synthese von Wachstumsfaktoren (VEGF) wird durch Minoxidil stimuliert .