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Die Kopfhaut ist eine der empfindlichsten Regionen des Körpers und reagiert entsprechend stark auf externe wie interne Einflüsse. Sonne, Kälte, falsche Pflegeprodukte aber auch Erkrankungen, hormonelle Veränderungen oder Stress - das alles kann zu Trockenheit, Schuppenbildung und Kopfjucken führen. Studien haben gezeigt, dass über 40% der Bevölkerung unter einer solchen empfindlichen Kopfhaut leiden, wovon 25% über Kopfjucken klagen¹.
Kopfjucken kann für die Betroffenen sehr unangenehm sein. Denn die natürliche Reaktion auf lästiges Jucken ist das Kratzen an den betroffenen Stellen, was zu Schädigungen der Haut und einer Verstärkung der Symptomatik führt. Die Folgen: rote kratzende Kopfhaut, Schwellungen, Spannungsgefühle, Schmerzen, Erwärmung und Schuppen.
Das extreme Kratzen an der Kopfhaut ist verständlich. Allerdings ist genau diese Reaktion fatal: Denn durch das Kratzen werden die Struktur und Prozesse der Haut gestört und die Symptome des Kopfjuckens verstärken sich. Hinzu kommen weitere Symptome wie Schuppen oder Trockenheit. Viele kratzen sich die Kopfhaut sogar blutig und reißen sich die entstandenen Wunden immer wieder auf.
Juckende Kopfhaut und Haarausfall können Hand in Hand gehen. Dabei kann der Juckreiz die Ursache für den Haarausfall oder aber ein Symptom des Haarausfalls sein.
Das starke Kratzen schadet der Kopfhaut. Denn dabei werden die Bestandteile der Haut auf dem Kopf angegriffen oder sogar zerstört - unter anderem auch die Haarfollikel und Haarschäfte. Die Folge kann mechanisch bedingter Haarausfall sein. Je nach Ursache des Kopfjuckens werden auch ohne das Kratzen die Haarfollikel angegriffen - etwa bei Dermatophytose-Infektionen.
Kopfhautjucken kann einem das Leben schwer machen. Die Ursachen für Kopfjucken, Schuppen und Trockenheit sind vielfältig und reichen von falscher Pflege über Allergien bis hin zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Deshalb ist es umso wichtiger, bei Kopfjucken auf Ursachenforschung zu gehen. Dafür reicht meist bereits ein genauer Blick auf die Kopfhaut.
Eine trockene Kopfhaut ist meist durch die Unterproduktion von Talg und den folglichen Mangel an Fett und Feuchtigkeit bedingt. Verantwortlich dafür können - neben der genetischen Veranlagung zu trockener Haut - Sonne, Kälte, Salz- und Chlorwasser, eine niedrige Luftfeuchtigkeit, zu heißes Föhnen sowie das Tragen von Mützen und Co sein. Da trockene Haut dazu neigt, überempfindlich zu reagieren, ist sie schneller von Entzündungen und Reizungen betroffen. Außerdem kann sie sich weniger gut vor Reizstoffen, Allergenen und Sensibilisatoren schützen. Juckreiz ist bei trockener Kopfhaut also vorprogrammiert.
Tabelle 1: Störung der Talgdrüsenfunktion und ihre Folgen
Eine übermäßige Schuppenbildung führt häufig zu einer erhöhten Anzahl an Hefepilzen. Diese Hefepilze sind eigentlich Teil der gesunden Hautflora. Sind Hautbarriere und Immunsystem jedoch geschädigt und übermäßig viele Schuppen auf der Kopfhaut, explodiert die Anzahl dieser Pilze. Entzündungen wie das Seborrhoisches Ekzem sind die Folge. Dieses Ekzem zeigt sich in Form von roter juckender Haut auf dem Kopf und weiß-gelblichen Flocken und Klumpen von abgestorbener Haut.
Neurodermitis ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, bei der die Schutzfunktion der Haut herabgesetzt ist. Dadurch führt der Kontakt mit Keimen, physikalischen oder chemischen Reizen sehr leicht zu Entzündungen. Neurodermitis auf der Kopfhaut wird als extremes Jucken empfunden. Hinzu können Haarausfall sowie Schmerzen beim Kämmen oder jeder anderen Art von Berührung der Kopfhaut kommen. Jede Art von Belastung der Kopfhaut - zum Beispiel durch Styling (Färben, Föhnen etc.) oder ein zu warmes Klima, kann die Neurodermitis deutlich verschlechtern.
Pilzerkrankungen können alle Bereiche des Körpers befallen. Besonders häufig sind neben den Schleimhäuten auch Hautbereiche betroffen, die keratinhaltige Strukturen - also Nägel oder Haare - ausbilden. Bei Pilzerkrankungen auf der Kopfhaut spricht man von einer Tinea capitis. Auslöser sind beim Menschen meist folgende Pilze: Trichophyton, Epidermophyton und Microsporum. Eine häufige Pilzerkrankung ist die Dermatophytose, welche über direkten Körperkontakt von Mensch zu Mensch oder durch Tiere übertragen wird. Neben Juckreiz treten weitere Symptome wie Rötungen oder Blasenbildung auf der Kopfhaut auf. Unbehandelt kann der Pilz von den oberen Hautschichten bis tief in die Haarfollikeln wandern und zu erheblich bedingten Haarausfall führen.
Extremes Kopfjucken ist typisch für einen Befall mit Parasiten wie Milben, Kopfläusen oder Flöhen. Diese Parasiten fügen unserer Kopfhaut kleinste Verletzungen zu, um an unser Blut zu kommen. Die kleinen, juckenden, rötlichen Schwellungen lösen bei uns starkes Kopfjucken hervor. Grund ist der Speichel, den die Parasiten beim Biss in unsere Haut abgeben. Ein Parasitenbefall zeigt sich besonders häufig im Kindesalter, kann jedoch auch Erwachsene betreffen.
Unsere Kopfhaut kann auf verschiedene Stoffe empfindlich reagieren. Schuld für eine solche Kontaktdermatitis sind meist Reizstoffe, Allergene, Sensibilisatoren und Duftstoffe spezieller Pflege- oder Stylingprodukte. Hinweis auf eine Allergie ist ein sehr plötzliches Auftreten des Kopfjuckens. Eine vorangegangene Umstellung der Pflegeprodukte ist dabei kein Muss, denn selbst bei langjährig verwendeten Produkten kann es zu einer plötzlichen Unverträglichkeit kommen.
Hormone sind unter anderem für die Produktion natürlicher Öle im Körper verantwortlich. Eines dieser Öle ist Talg, welches auf der Kopfhaut eine wichtige Rolle für die Feuchtigkeitsbalance von Kopfhaut und Haaren spielt. Bei hormonellen Veränderungen oder Störungen - etwa in der Pubertät - kann es jedoch zu einer Über- oder Unterproduktion der Talgdrüsen kommen. Reagiert eine Person zusätzlich sensibel auf Ölsäure, fängt die Kopfhaut an zu jucken und zu schuppen.
Bei übermäßigem Stress werden Hormone wie Adrenalin ausgeschüttet, durch welche sich die Muskeln im gesamten Körper verstärkt anspannen. Dadurch kann es unter anderem auch zu Verspannungen der Kopfhaut kommen. Kopfschmerzpatienten weisen gegenüber Kontrollpersonen eine statistisch bedeutsam höhere Druckempfindlichkeit der Kopfhaut auf.³ Auch brennende juckende Kopfhaut kann die Folge der Anspannung sein.
Nicht alle Pflegeprodukte bringen den erwünschten Effekt - ganz im Gegenteil: Einige Produkte können Kopfhaut und Haare gar austrocknen und angreifen. Schuld daran sind die Inhaltsstoffe der Pflege- oder Stylingprodukte. Umso wichtiger ist es daher, die Produkte schnell und gründlich mit klarem Wasser auszuspülen und nicht zu lange auf der Kopfhaut verbleiben zu lassen.
Besonders fatal sind Silikone, welche nach einiger Zeit der Anwendung Produktreste auf der Kopfhaut bilden. Diese Produktreste beinhalten Allergene, Reizstoffe und Sensibilisatoren. Dringen diese Inhaltsstoffe in die Kopfhaut ein, versucht die Haut die Stoffe wieder auszuscheiden und es kommt zu Reizungen und Juckreiz.
Auch äußere Einflüsse sind als Ursachen für Kopfjucken zu nennen. Dabei können sowohl mechanische Reizungen - etwa durch das Tragen von Hüten, Mützen oder Helmen - als auch chemische Beeinträchtigungen - insbesondere durch Shampoos, Haarfärbemittel, Haarspray und Haargel - ein verstärktes Kopfjucken hervorrufen. Verantwortlich sind dabei meist durch die externen Einflüsse bedingte Entzündungen der Haut. Auch extrem hohe oder tiefe Temperaturen reizen die Kopfhaut und trocknen sie aus. Deshalb kann es insbesondere im Winter, wo die Luft sehr trocken und kalt ist, zu stark juckender Kopfhaut kommen.
Eine weitere Ursache für Kopfjucken kann ein Überschuss an Histamin sein⁵. Dieser Botenstoff verursacht ein über die Nervenfasern der Haut an das Gehirn weitergeleitetes Signal. Dieses kann eine juckende, brennende Kopfhaut zur Folge haben. Ein Histamin-Überschuss kann durch bestimmte Lebensmittel - etwa Rotwein oder Milchprodukte - bedingt sein.
Wenn die Kopfhaut nur für kurze Zeit juckt, reicht oftmals bereits der Gang zu einer Apotheke oder die Umstellung der Pflege- und Stylingprodukte. Dauern die Symptome aber über einen längeren Zeitraum an und sind von Schmerzen, Ausschlag oder Entzündungen begleitet, solltest Du einen Arzt - am besten einen Dermatologen - aufsuchen.
Wenn Du juckende Kopfhaut hast, ist es wichtig, zunächst erst einmal herauszufinden, durch was diese verursacht ist. Denn nur wenn Du weißt, was die Ursache für das Kopfjucken ist, kannst Du ganz gezielt und effektiv dagegen ankämpfen.
Diverse Hausmittel sollen bei bei juckender Kopfhaut auf natürliche Art und Weise Linderung verschaffen und die Kopfhaut zusätzlich pflegen. Besonders häufig werden in diesem Zusammenhang Kokosöl, Backpulver und Teebaumöl erwähnt. Halten sie, was sie versprechen?
Als weitere hilfreiche Hausmittel gelten Olivenöl sowie selbstgemachte oder in der Apotheke bestellte Tinkturen aus Wacholderbeeröl, Rosmarinöl und Nachtkerzenöl. Auch eine selbstgemachte Spülung aus Brennnesseltee und dem antibakteriellen Apfelessig, welche in einem Verhältnis von 2:1 zusammengerührt wird, soll sich bei juckender Kopfhaut bewähren. Ebenfalls hilfreich: Das Baden im Salzwasser.
Du suchst ein Waschmittel gegen juckende Kopfhaut? Da wirst du mit Sicherheit fündig: Auf dem Markt existieren zahlreiche Shampoo-Hersteller, die damit werben, Schuppen, Trockenheit und Juckreiz zu mildern.
Bei dem Kauf Deiner neuen Haarpflege solltest Du auf einiges achten - denn nicht jedes dieser Haarwaschmittel ist wirklich für Kopfjucken geeignet. Hier die wichtigsten Aspekte:
Gut zu wissen: Es kann einige Wochen dauern, bis sich Deine Haare an das milde Shampoo gegen juckende Kopfhaut gewöhnt haben. Etwa können die Haare zeitweilig stumpf und trocken wirken. Sind die Silikonreste und Schadstoffe jedoch vollständig verschwunden, wird sich Dein Haar auch wieder regenerieren.
Im Gegensatz zu Deinen Haaren wird Deine Kopfhaut sofort von der Shampoo-Umstellung profitieren und das Kopfjucken wird hoffentlich schnell nachlassen. Um Deine Kopfhaut langfristig zu schützen, solltest Du Dein Leben Lang auf milde, natürliche und hautneutrale Waschmittel zurückgreifen.
Mit einer Kombination von Baikal-Helmkraut, Soja und Weizenkeimextrakten ist das Baicapil-Shampoo besonders schonend für Deine Kopfhaut.
Wenn Du juckende Kopfhaut vorbeugen willst, solltest Du bei Deiner Haarpflege einiges beachten:
✔ Nutze natürliche, milde und hautneutrale Haarshampoos!
✔ Sorge für eine regelmäßige Belüftung der Kopfhaut & meide enge Mützen und Co!
✔ Schütze Deine Kopfhaut vor Extremtemperaturen, z.B. durch zu heißes Föhnen!
✔ Schütze Deine Haare vor der Sonne, z.B. durch Sonnenschutzspray
✔ Verwende Haarsprays, Haargel und Haarkuren nur in Maßen!
✔ Wasche Deine Haare nicht zu oft!
✔ Gib Dir ab und zu eine Kopfmassage!
✔ Vermeide Stress!
✔ Nimm genug Flüssigkeit zu Dir!
¹Misery, L., Sibaud, V., Ambronati, M., Macy, G., Boussetta, S., & Taieb, C. (2008). Sensitive scalp: does this condition exist? An epidemiological study. Contact dermatitis, 58(4), 234-238.
²Fischer, T. W. (2019). Wenn die Kopfhaut juckt. hautnah dermatologie, 35(1), 28-33.
³Baron J, Ruiz M, Palacios-Cena M et al (2016) Differences in topographical pressure pain sensitivity maps of the scalp between patients with migraine and healthy controls. Headache 57(2):226–235
⁴Rukwied, R. (2017). Physiologie der Kopfhaut. Der Hautarzt, 68(6), 431-436.
⁵https://dermatologie-oldenburg.de/leistungen/lichttherapie/
⁶Küster, W. (Ed.). (2001). Handbuch für Eltern und Betreuer von Kindern mit Ichthyose. SI.
⁷Vala, G. S., & Kapadiya, P. K. (2014). Medicinal benefits of coconut oil. International Journal of Life Sciences Research, 2(4), 124-126.
⁸https://www.gospring.de/blog/wie-wichtig-ist-der-sonnenschutz-fuer-die-kopfhaut