Bei gleichmäßig ausdünnendem Haar auf dem Kopf sprechen Mediziner von diffusem Haarausfall. Seine gezielte Behandlung wird durch die Vielfalt möglicher Ursachen erschwert. Wird aber der Auslöser entdeckt und beseitigt, sind die Prognosen sehr gut.
Diffuser Haarausfall - Ein Symptom anderer Krankheiten
Diffuser Haarausfall ist keine Krankheit – sondern tritt immer mit als Symptom anderer Krankheiten auf, wie bspw. Schilddrüsenüber- oder unterfunktion.
Eine Schwierigkeit in der Diagnose und Behandlung von diffusen Haarausfall: es kommen unzählige Ursachen infrage. Von Krankheiten, Infektionen und Mangelerscheinungen bis hin zu psychischen Stress oder der falschen Haarpflege - alles sind Faktoren, die zum Haarausfall führen können.
Über die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol oder Adrenalin kann unser Haarwachstum gehemmt und Absterben von Haarzellen hervorgerufen werden.
Diffuser Haarausfall tritt häufig als Nebenwirkung verschiedener Medikamente auf. Besonders Cholesterinsenker, Mittel zur Blutverdünnung oder Betablocker gegen Bluthochdruck können für das Ausfallen der Haare sorgen. Auch die Chemo- oder Strahlentherapie kann zu einem (meist vorübergehenden) Ausfall der kompletten Haare führen.
Auch wenn hierzulande ein Nährstoffmangel selten ist, kann er Ursache für Haarausfall sein. Zum Beispiel können Essstörungen oder chronische (Darm-)erkrankungen zu einem längerfristigen Minus im Nährstoffhaushalt führen. Aber auch bei einer ausgewogenen Ernährung kann es zu einem Mangel an Eisen oder Vitaminen wie Biotin kommen, infolgedessen die Haare ausfallen.
Auch diverse (Haut-)Krankheiten können diffusen Haarausfall auslösen. Beispiele hierfür sind Ansteckungen mit Viren, Bakterien und Pilzen, Schuppenflechter oder Hauttumore.
Über- oder Unterfunktionen der Schilddrüse können Haarausfall verursachen. Auch durch hormonelle Umstellungen wie die Einnahme der Verhütungspille oder in der Schwangerschaft kann der Haarzyklus beeinflusst werden. Hierbei wird häufig zunächst die Wachstumsphase verlängert, was zu dichterem Haar führt - nach der Geburt oder dem Absetzen der Pille kann der Effekt aber ins Gegenteil umschlagen.
Durch aggressive Behandlungen, wie häufiges Färben, Bleichen, Glätten oder Fönen können Schäden an den Haarwurzeln entstehen. Auch ein Zuviel an Pflege, wie große Mengen an Shampoo oder die falschen Produkte können die Haarstruktur schwächen.
Diffuser Haarausfall - Ursachen schnell beheben!
Diffuser Haarausfall kann viele Ursachen haben. Sind diese Ursachen allerdings aus der Welt, wachsen die Haare nach zwei, drei Monaten wieder selbständig nach.
Diffuser Haarausfall kündigt sich in der Regel nicht an. Auf einmal fallen mehr Haare aus als nachwachsen: Während wir in der Regel um die 100 Haare pro Tag verlieren, sind es beim diffusen Haarausfall mehr, sodass das Kopfhaar dünner wirkt und mehr von der Kopfhaut freigelegt wird. Das zeigt sich nicht in vereinzelt kahlen Stellen, sondern gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt.
Diffuser Haarausfall - Begleiterscheinung anderer Krankheiten
Da der diffuser Haarausfall als Begleiterscheinung anderer Krankheiten auftritt, ist es quasi nicht möglich, ihm vorzubeugen – nur den Krankheiten selbst, mit denen er zusammen einsetzt.
Die Möglichkeiten zur Behandlung von diffusem Haarausfall sind vielseitig und richten sich oft gegen die spezielle Ursache:
Ist eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse Ursache für den diffusen Haarausfall, wird eben genau diese behandelt – sodass in dem Zuge der diffuse Haarausfall mit endet.
Gegen Blutarmut bei Eisenmangel wird mit Eisenpräparaten angegangen.
Ebenso können Diäten eine Ursache sein, die in dem Fall beendet werden und gegen eine ausgewogene Ernährung eingetauscht werden müssen.
Gut zu wissen!
Zu beachten ist, dass der Haarausfall noch nach Beheben der Ursache zwei bis drei Monate auftreten kann, da viele Haare schon während der Erkrankung in die Ruhephase eingetreten sein werden und dementsprechend ausfallen.
Eine weitere hilfreiche Methode zur Behandlung von diffusem Haarausfall sind die Präparate Minoxidil und Finasterid, welche bereits nach wenigen Monaten Haarausfall stoppen und für neues Haarwachstum sorgen. Während Minoxidil als Schaum oder Lösung aufgetragen wird, ist Finasterid in Form von Tabletten einzunehmen.
Diffuser Haarausfall ist nicht per se als eigene Krankheit zu verstehen, vielmehr ist es eine Begleiterscheinung anderer Krankheiten. Einen eigenen Verlauf dafür zu skizzieren ist in dem Sinne nicht möglich, dass es von der ursächlichen Krankheit und ihrem Verlauf abhängt.
Grundsätzlich lässt sich aber festhalten, dass das Haar des Betroffenen von Zeit zu Zeit immer lichter wird, da das Haar auf der gesamten Kopfhaut nach und nach gleichmäßig Haare ausfällt. Die vollständige Bildung einer Glatze ist dabei aber nicht wahrscheinlich. Ist die ursächliche Krankheit geheilt, endet in absehbarer Zeit auch der diffuse Haarausfall. Zwei bis drei Monate kann er allerdings noch weiter fortschreiten.