Spannungshaarausfall wird durch starke Muskelverspannungen am Kopf verursacht. Der Haarverlust beginnt ähnlich wie beim erblich bedingten Haarausfall mit Geheimratsecken. Es ergeben sich aber verschiedene Behandlungsansätze.
Letzte Änderung: 13.08.2021
Spannungshaarausfall tritt infolge von Muskelverspannungen und einer schlechten Durchblutung der Kopfhaut auf.
Symptome sind Haarverlust in Form von Geheimratsecken und einer Tonsur, eine gespannte Kopfhaut und in seltenen Fällen Kopfhautschmerzen
Erstes therapeutisches Ziel ist die Entspannung der Muskulatur im Schädelbereich.
apl. Professor für Haut-und Geschlechtskranheiten an der Technischen Universität München
“Spannungshaarausfall gilt als eine Form erblich bedingten Haarausfalls. Das Erscheinungsbild und die Ursachen sind sehr ähnlich: der Verlauf beginnt häufig mit Geheimratsecken und lichtem Haar im Stirnbereich und auf dem Hinterkopf. Bei beiden Formen von Haarausfall spielt zudem das Hormon Dihydrotestosteron eine Rolle.”
Spannungshaarausfall ist auch unter dem lateinischen Namen Alopecia Contentionalis bekannt. Er tritt infolge von Muskelverspannungen und einer schlechten Durchblutung der Kopfhaut auf. Aufgrund dieser Verspannungen kann es in Extremfällen zu unangenehmen Symptomen wie Schmerzen der Kopfhaut kommen.
Spannungshaarausfall gilt als eine Form erblich bedingten Haarausfalls
Das Erscheinungsbild und die Ursachen von Spannungshaarausfall sind dem erblich bedingten Haarausfall sehr ähnlich. So beginnt bei beiden Arten des Haarausfalls der Verlauf häufig mit Geheimratsecken und lichtem Haar im Stirnbereich und auf dem Hinterkopf, der sogenannten Tonsur. Außerdem spielt wie beim erblich bedingten Haarausfall auch beim Spannungshaarausfall Dihydrotestosteron eine Rolle.
Typische Anzeichen von Spannungshaarausfall ist der zunehmende Haarverlust an jenen Stellen, wo die muskuläre Anspannung am stärksten ist. Aber auch an den Haaren selbst und an der Kopfhaut treten Veränderungen auf.
Die häufigsten Symptome von Spannungshaarausfall¹
Das Erscheinungsbild und die Ursachen von Spannungshaarausfall sind dem erblich bedingten Haarausfall sehr ähnlich. So beginnt bei beiden Arten des Haarausfalls der Verlauf häufig mit Geheimratsecken und lichtem Haar im Stirnbereich und auf dem Hinterkopf, der sogenannten Tonsur. Außerdem spielt wie beim erblich bedingten Haarausfall auch beim Spannungshaarausfall Dihydrotestosteron eine Rolle.
Typische Anzeichen von Spannungshaarausfall ist der zunehmende Haarverlust an jenen Stellen, wo die muskuläre Anspannung am stärksten ist. Aber auch an den Haaren selbst und an der Kopfhaut treten Veränderungen auf.
Haarausfall: zunächst Geheimratsecken, dann Tonsur am Hinterkopf und Ausbreitung von diesen Zonen
Spannungsgefühl im oberen Kopfbereich, Spannungskopfschmerzen
Gespannte Kopfhaut (häufig sichtbar in Form von glänzenden, hellen Stellen)
Falten und eingegrabene Faltenbilder auf der Stirn
Strohiges, schwer kämmbares Haar
Ein Kribbeln, Jucken, Ziehen oder Brennen auf der Kopfhaut
Kopfhautschmerzen als Symptom von Spannungshaarausfall
Bei besonders starker Ausprägung vom Spannungshaarausfall können Kopfhautschmerzen (auch: Trichodynie) auftreten. Hierbei handelt es sich um Missempfindungen auf der Kopfhaut, welche sich als Jucken, Brennen, Ziehen oder Kribbeln äußern.
Bei Spannungshaarausfall passiert ein Zusammenspiel der Ursachen von erblich bedingtem Haarausfall und einer schlechten Durchblutung der Kopfhaut aufgrund von erhöhter Anspannung.
Exkurs: Das Muskelsystem in unserem Schädel
Um unseren Schädel ist ein System aus Muskelbändern gespannt. Diese Muskelbänder können, wie in allen Muskeln unseres Körpers, sowohl willentlich als auch automatisch, kontrahieren und erschlaffen. Dieses Wechselspiel wirkt sich direkt auf umliegendes Gewebe und Organe aus, wie die Kopfhaut. Bei einer hohen Muskelkontraktion wird sie gespannt und Blutgefäße unter ihr zusammengedrückt.
Bei einer hohen Konzentration oder Stress werden die Muskeln im Schädelbereich stark angespannt. Dauerhafte psychische Belastungen können eine permanente Verspannung hervorrufen.
Das führt dazu, dass unsere Kopfhaut straff über unser Schädeldach gezogen wird und die Blutgefäße darunter zusammengepresst werden³. Die Folge: weniger Blut und Sauerstoff gelangen zu den Haarwurzeln.
Durch die verengten Blutgefäße wird auch der Abtransport von Stoffwechselprodukten verschlechtert. Die Folge: In betroffenen Bereichen kann sich Dihydrotestosteron, ein Abbauprodukt von Testosteron, anlagern. Es besetzt die Rezeptoren der Haarwurzeln und beschädigt sie.
Deutlich geringere Durchblutung der Kopfhaut
Bei stark Betroffenen von Spannungshaarausfall wird der Blutfluss in den Blutgefäßen unter der Schädeldecke um etwa 60% verringert. Damit sinkt die Sauerstoffversorgung der Haarzellen um 40%.⁴
Aus den Ursachen ergeben sich mehrere Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Behandlung des Spannungshaarausfalls. Erstes therapeutisches Ziel ist eine nachhaltige Entspannung der Muskulatur im Schädelbereich. Unterstützend können Medikamente, die die Umwandlung von Testosteron zu DHT verringern, der Schädigung der Haarwurzeln entgegenwirken.
Nur wenn die Verspannung der Schädelmuskeln gelöst wird, können die Haarwurzeln ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden. Für die Regeneration geschädigter Haarwurzeln ist eine Entspannung der Muskulatur daher unerlässlich. Es gibt verschiedene Methoden, sie herbeizuführen.
Ob Meditation, autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation - alle Techniken führen zur Entspannung des autonomen Nervensystems und damit auch zur Erschlaffung jener Muskeln, die unbewusst angespannt werden. Die besten Effekte werden erzielt, wenn die Übungen täglich zweimal für ca. 15 Minuten praktiziert werden. Aber es gilt: auch wenn Du es nicht regelmäßig schaffst, jeder Moment der Entspannung zählt!
Über Biofeedback kann eine gezielte Entspannung von Muskelgruppen, die zunächst wenig steuerbar wirken, wie der Schädelmuskulatur, erlernt werden. Hautelektroden messen fortlaufend die muskuläre Spannung betroffener Bereiche, während der oder die Betroffene ausprobiert und erlebt, wie je nach ausgeführter Übung oder Verschiebung des Konzentrationsfokus seine Muskelspannung ansteigt oder absinkt. Das wird ihm über akustische und optische Signale rückgemeldet. Auch hier ist regelmäßige Übung über mehrere Monate wichtig für den Therapieerfolg.
Die Gabe eines Muskelrelaxans erscheint als der einfachste und schnellste Weg. Häufig wird das Nervengift Botulinum Toxin A (Botox) gespritzt, welches aber nicht frei von Nebenwirkungen und Risiken ist. Durch eine Infektion des Medikaments in die Kopfhaut wird die Signalübertragung vom Nerv zum Muskel gehemmt. So kann eine schnelle Entspannung der Muskeln herbeigeführt würden.
Einige äußere Faktoren können unsere Kopfhaut belasten und so zu Haarausfall führen. Beispiele hierfür sind häufiges Tragen schwerer Kopfbedeckungen oder Haartrachten. Auch streng nach hinten gebundenes Haar oder Gesichtslifting kann zu einer straffen Spannung der Kopfhaut führen.
¹https://www.friseur.com/spannungshaarausfall-alopecia-contentionalis-ursachen-und-behandlung.html
²http://www.medizinfo.de/hautundhaar/haar/haarausfall/ac-therapie/spannungshaarausfall.shtml
³biokyb life Science AG: Die AC-Therapie gegen Haarausfall. Kompendium Grundlagenforschung in der Dermatologie.
⁴biokyb life Science AG: Die AC-Therapie gegen Haarausfall. Kompendium Grundlagenforschung in der Dermatologie.