Zur Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls stehen verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen zur Verfügung. Die wichtigsten Wirkstoffe sind Minoxidil und Finasterid. In diesem Artikel erfährst Du, welche Unterschiede es zwischen den Präparaten gibt, wofür sie konkret eingesetzt werden und ob sie zusammen eingenommen werden können.
Minoxidil oder Finasterid: Welches Mittel die richtige Wahl bei erblich bedingtem Haarausfall ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Die Wirkstoffe unterscheiden sich in einigen Punkten, zum Beispiel in ihrer Wirkungsweise und Anwendung.
Eine Kombination von Finasterid und Minoxidil kann in bestimmten Fällen eine wirksame Alternative zur Behandlung mit nur einem Wirkstoff darstellen.
Minoxidil und Finasterid sind zwei der am häufigsten genutzten Wirkstoffe zur Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls (androgenetische Alopezie). Betroffene leiden oft stark unter den Symptomen und suchen nach einer wirksamen Behandlungsoption. In vielen Fällen ist eine Behandlung mit einem oder beiden Wirkstoffen sinnvoll.
Finasterid ist ein sogenannter 5-Alpha-Reduktase-Hemmer. Als solcher greift der Wirkstoff in den Hormonstoffwechsel ein, wodurch mehr freies Testosteron zur Verfügung steht. Dadurch können Haarfollikel geschützt und Haarausfall verringert werden. Neben dem erblich bedingten Haarausfall wird Finasterid auch zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt.
Finasterid ist in Deutschland rezeptpflichtig: Präparate mit dem Wirkstoff können nur gegen ein ärztliches Rezept erworben werden. In der Regel wird Finasterid in Tablettenform verschrieben und eingenommen. Finasterid ist in Deutschland offiziell nur für Männer zugelassen, da es in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen des ungeborenen Kindes führen kann.
Ursprünglich wurde Minoxidil zur medikamentösen Therapie von Bluthochdruck entwickelt. Es fördert jedoch auch die Haargesundheit und kann bei regelmäßiger Anwendung dazu beitragen, den erblich bedingten Haarausfall zu verringern. Die Wirkungsweise dieses Effekts ist bis heute noch nicht vollständig verstanden. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Minoxidil die Durchblutung des Gewebes rund um die Haarfollikel verbessert und auf diese Weise das Haarwachstum begünstigt.
In Deutschland ist Minoxidil rezeptfrei erhältlich. Während der Wirkstoff bei Bluthochdruck in Tablettenform verabreicht wird, wird bei Haarausfall meist eine topische (äußerliche) Lösung oder ein entsprechendes Shampoo in der Erstbehandlung empfohlen. Im Gegensatz zu Finasterid kann Minoxidil nicht nur das Haarwachstum von Männern, sondern auch die Haargesundheit von Frauen fördern: Die Zulassung ist geschlechtsunabhängig.
Ist Minoxidil auch in Tablettenform wirksam gegen Haarausfall?
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Minoxidil in Tablettenform auch in niedriger Dosierung eine positive Wirkung gegen Haarausfall haben kann. In einer im November 2023 veröffentlichten Studie1 wurden 2 Gruppen von Männern verglichen: Über einen Zeitraum von 6 Monaten erhielt die eine Gruppe eine 5-prozentige topische (äußerliche) Lösung, die andere Gruppe 1 mg orales Minoxidil pro Tag. Das Ergebnis: Obwohl topisches Minoxidil insgesamt eine bessere therapeutische Wirkung erzielte, war der Unterschied zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant.
Ein entscheidender Aspekt, warum Minoxidil bei der Erstbehandlung in der Regel zur äußerlichen Anwendung auf der Kopfhaut empfohlen wird, ist, dass ein geringerer Teil des Wirkstoffs in das Blut übergeht. Dadurch sind auch die Nebenwirkungen geringer als bei der Einnahme in Tablettenform.
Finasterid oder Minoxidil? Bevor Du diese Entscheidung triffst, solltest Du selbstverständlich immer ärztlichen Rat einholen. Denn bei der Wahl des Medikaments für die Behandlung des erblich bedingten Haarausfalls sind vor allem die Unterschiede zwischen den beiden Wirkstoffen entscheidend.
Finasterid vs. Minoxidil? – Eine Entscheidung, die ärztliche Beratung erfordert
Die Entscheidung, welches Präparat für Deine Behandlung geeignet ist, solltest Du immer gemeinsam mit einem Arzt / einer Ärztin treffen. Zusätzlich können in einer medizinischen Beratung weitere Behandlungsoptionen, wie zum Beispiel eine Alternative zu Finasterid, aufgezeigt werden. Diese Beratung kann sowohl vor Ort als auch online stattfinden.
Die gleichzeitige Anwendung von Finasterid und Minoxidil kann in bestimmten Fällen sehr sinnvoll sein, um den Haarausfall effektiv zu verringern. Studien zeigen, dass das Haarwachstum besser angeregt wird als bei der Behandlung mit nur einem Wirkstoff.4 Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die unterschiedlichen Wirkungsweisen der Präparate gegenseitig ergänzen.
Die gleichzeitige Einnahme von Minoxidil und Finasterid erhöht die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen. Beispiele hierfür sind:
In einigen Fällen wird auch über verstärkten Haarausfall berichtet.
Um einen optimalen Behandlungserfolg und eine sichere Anwendung zu gewährleisten, solltest Du Finasterid in Kombination mit Minoxidil nur nach Anweisung Deines behandelnden Arztes bzw. Deiner behandelnden Ärztin anwenden.
Minoxidil wird als Lösung auf die Kopfhaut aufgetragen, in der Regel zweimal täglich.
Bitte beachte folgende Hinweise:
So förderst Du die optimale Aufnahme des Wirkstoffs.
Finasterid wird in Tablettenform verabreicht und einmal täglich eingenommen. Halte Dich an die Anweisungen Deines behandelnden Arztes / Deiner behandelnden Ärztin: Finasterid wirkt bei Haarverlust nicht schneller oder besser, wenn es öfter oder in höheren Dosen eingenommen wird.
Finasterid oder Minoxidil? Oder beides? Vor dieser Entscheidung stehen viele Menschen, die an erblich bedingtem Haarausfall leiden. Beide Wirkstoffe können potenziell dazu beitragen, die Gesundheit der Kopfhaut zu stärken und den Haarausfall zu bekämpfen. Gleichzeitig gibt es einige Unterschiede, z. B. in Bezug auf den Wirkungseintritt, die Nebenwirkungen und die Anwendung. In manchen Fällen kann auch eine Kombination von Minoxidil und Finasterid sinnvoll sein. Es ist aber immer ratsam, sich von einer Fachärztin oder einem Facharzt beraten zu lassen, um gemeinsam eine geeignete Therapie zu finden.
Die Kombination von Minoxidil und Finasterid kann für Menschen mit androgenetischer Alopezie eine wirksame Möglichkeit sein, ihren Haarausfall zu behandeln. Die kombinierte Anwendung ist in der Regel wirksamer als die Einzelanwendung der Wirkstoffe.
Keine Wirkung ohne Nebenwirkung – das gilt auch für die Anwendung von Finasterid in Kombination mit Minoxidil. Wenn beide Wirkstoffe gleichzeitig eingesetzt werden, steigt das Risiko für das Auftreten entsprechender Symptome im Vergleich zur Einzelanwendung. Daher sollte eine solche Behandlung immer ärztlich betreut werden.
Erfahrungen zeigen, dass der Haartyp keinen Einfluss auf den Behandlungserfolg hat. Finasterid und Minoxidil zeigen gute Ergebnisse, wie auch in Vorher-Nachher-Vergleichen zu sehen ist.
Um Haarverlust zu bekämpfen, gibt es verschiedene Präparate, die ohne Rezept erhältlich sind, wie zum Beispiel Nahrungsergänzungsmittel oder Pflegeprodukte. Im Vergleich zu apotheken- und rezeptpflichtigen Mitteln sind solche Alternativen jedoch in der Regel deutlich weniger effektiv.
Finasterid und Minoxidil sind für die androgenetische Alopezie zugelassen, also den erblich bedingten Haarausfall, und werden hauptsächlich dafür verwendet.
Beide Wirkstoffe sind apothekenpflichtig. Das bedeutet, dass Präparate mit diesen Wirkstoffen nur in einer niedergelassenen oder einer Online-Apotheke erhältlich sind. Präparate mit Finasterid sind darüber hinaus verschreibungspflichtig und erfordern ein ärztliches Rezept.