Finasterid ist eines der wirksamsten und am häufigsten verschriebenen Haarwuchsmittel. Allerdings wirkt es nur bei einer bestimmten Form des Haarausfalls und unter bestimmten Voraussetzungen. Welche das sind und ob das Mittel auch bei Dir seine haarwuchsfördernde Wirkung entfalten könnte, erfährst Du hier.
Finasterid wirkt nur gegen erblich bedingten (androgenetischen) Haarausfall.
Finasterid wirkt schnell, aber nur bei regelmäßiger Einnahme.
Finasterid greift in den Hormonhaushalt ein und kann teils schwere Nebenwirkungen verursachen
Finasterid packt das Problem Haarausfall an der sprichwörtlichen Wurzel. Denn es hemmt die Umwandlung von Testosteron in das Sexualhormon DHT (Dihydrotestosteron). DHT ist 5-mal stärker als Testosteron und bindet sich unter anderem an die Haarfollikel. Bei manchen Männern reagieren die Haarfollikel jedoch überempfindlich auf DHT. Die Überempfindlichkeit führt dazu, dass sich die Anagenphase, also die Wachstumsphase, in der die Haare die längste Zeit (2 - 4 Jahre) verbleiben, verkürzt. Die Folge: Die Haare fallen schneller aus und die Haarfollikel werden schwächer. Diese Überempfindlichkeit der Haarfollikel ist erblich. Daher nennt man Haarausfall, der durch DHT-Überempfindlichkeit verursacht wird, auch erblich bedingten oder androgenetischen Haarausfall.
Finasterid hemmt den Stoff (Steroid-5α-Reduktase), der Testosteron in DHT umwandelt. Wenn Finasterid eingenommen wird, entsteht also weniger bis kein DHT. Die Haarfollikel werden nicht mehr in ihrem Wachstum gestört, die Haare haben wieder einen normalen Wachstumszyklus und geschwächte Haarfollikel können sich regenerieren.
Achtung! Aus der Wirkweise von Finasterid ergibt sich, dass das Medikament NUR bei erblich bedingtem Haarausfall Ergebnisse bringt und bei allen anderen Formen des Haarausfalls NICHT wirkt. Bevor Du die Einnahme von Finasterid erwägst, solltest Du Deinen Haarausfall in Deiner Arztpraxis genau bestimmen lassen und sicher sein, dass es sich um erblich bedingten Haarverlust handelt.
Finasterid ist in vielen Studien und durch jahrelange, weltweite Anwendung bereits ausgiebig getestet und nachweislich eines der, wenn nicht das wirksamste Mittel gegen den erblich bedingten Haarausfall.
Durch seine direkte Wirkung auf die Haarfollikel kann es den Haarausfall stoppen und – wenn die Haarfollikel noch nicht zu stark geschädigt sind – Haare wieder nachwachsen lassen. Das Medikament wurde unter anderem in drei Studien an über 1.800 Männern zwischen 18 und 41 Jahren mit leichtem bis mittelschwerem Haarausfall getestet. Rund 83 Prozent der Probanden hatten nach 12 Monaten im Durchschnitt 10 Prozent mehr Haare auf dem Kopf.
Die Wirkung von Finasterid beginnt sofort nach der Einnahme. Erste sichtbare Veränderungen zeigen sich in der Regel nach 3 - 6 Monaten. Allerdings setzt die Wirkung auch unmittelbar nach Absetzen des Mittels wieder aus. Ohne das Medikament wird wieder mehr DHT gebildet und die Haarfollikel wieder geschwächt. Nach Absetzen des Medikaments nimmt der erblich bedingte Haarausfall also wieder den üblichen Verlauf. Wer seinen Haarausfall dauerhaft stoppen möchte, muss also auch das Medikament dauerhaft einnehmen.
"Die Wirksamkeit von Finasterid wurde in einer Vielzahl klinischer Studien nachgewiesen. Seine Wirkung setzt direkt an der Ursache erblich bedingten Haarausfalls an: Es hemmt die Produktion des Geschlechtshormons DHT, auf welches die Haarwurzeln empfindlich reagieren und mit der Zeit verkümmern. Sie können auf diese Weise reaktiviert werden und verlorene Haare wieder nachwachsen."
Der Wirkstoff hemmt die Umwandlung von Testosteron in sein Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT). Damit wird der Auslöser des erblich bedingten Haarausfalls gestoppt und die Haarwurzeln reaktiviert. Auch der DHT-Spiegel in der Prostata wird verringert, sodass sich überschüssiges Gewebe wieder zurückbildet und damit verbundene Beschwerden wie vermehrtes Wasserlassen aufhören.
DHT wirkt ungestört auf Haarfollikel ein.
Hemmung von DHT durch Finasterid.
Am häufigsten wird Finasterid in Tablettenform verabreicht. Die Tabletten enthalten eine Tagesdosis von 1 mg Finasterid. Bei der Einnahme von Finasterid gelangt der Wirkstoff über den Verdauungstrakt in die Blutbahn und wird über das Blut im Körper verteilt. Nachdem der Wirkstoff vom Körper verarbeitet wurde, wird er in der Leber abgebaut und ganz normal über die Ausscheidungsorgane ausgeschieden. In Tablettenform wirkt Finasterid also im gesamten Körper (systemisch) und kann, da der Wirkstoff in den Hormonhaushalt eingreift, auch teils schwerwiegende Nebenwirkungen verursachen.
Finasterid Spray wird nur äußerlich (topisch) angewendet und direkt auf die Kopfhaut - und zwar gezielt nur auf die betroffenen Stellen - gesprüht. Das Medikament ist in dieser Form erst seit 2022 auf dem Markt und es gibt noch keine Informationen zu Langzeitwirkungen. In Versuchsreihen hat sich jedoch gezeigt, dass Finasterid-Spray eine ähnlich gute Wirkung erzielt. Da es nur punktuell, und nicht wie die Tabletten systemisch wirkt, wurden bisher auch bei der Behandlung mit Spray seltener starke Nebenwirkungen beobachtet. Um genaue Aussagen zu langfristigen Nebenwirkungen zu machen, bedarf es jedoch noch mehr Erfahrung mit dem Medikament.
Viele Männer haben eine vererbte Überempfindlichkeit gegen das Sexualhormon DHT. Bei diesen führt DHT zu einer Schwächung der Haarfollikel und zu Haarausfall. Finasterid hemmt nachweislich und wirksam die Bildung von DHT und löst das Problem somit sprichwörtlich an der Wurzel. Durch seine direkte Wirkung auf die Haarfollikel kann es das Fortschreiten des Haarausfalls stoppen und – wenn die Haarfollikel noch nicht zu stark geschädigt sind – Haare wieder nachwachsen lassen. Die Wirkung von Finasterid ist vielfach bestätigt. Der Wirkstoff ist direkt nach der Einnahme im Blut nachweisbar und aktiv. In der Regel sind erste sichtbare Ergebnisse nach 3 - 6 Monaten zu sehen. Wichtig ist zu wissen, dass das Medikament ausschließlich bei erblich bedingtem Haarausfall wirkt und dauerhaft eingenommen werden muss. Da das Medikament in den Hormonhaushalt eingreift, kann es zu teils schweren Nebenwirkungen kommen.
Finasterid wirkt nur, wenn es dauerhaft täglich eingenommen wird. Wird es abgesetzt, setzt die Wirkung aus und der Haarausfall kehrt zurück. Eine gewisse Disziplin bei der Einnahme ist also erforderlich, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Finasterid wirkt ausschließlich bei erblich bedingtem (androgenetischem) Haarausfall und es dauert 3 - 6 Monate (manchmal auch länger), bis erste Ergebnisse sichtbar werden. Wenn das Medikament keine Wirkung zeigt, wurde eventuell der Haarausfall falsch diagnostiziert oder es wurde noch nicht lange genug eingenommen. Darüber hinaus können auch andere, individuelle Gründe vorliegen. In jedem Fall solltest Du Finasterid nur mit ärztlicher Begleitung einnehmen. Zeigt das Medikament keine Erfolge, solltest Du dies mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt abklären.
Finasterid wirkt nur, solange es eingenommen wird. Setzt man das Haarwuchsmittel ab, wird wieder vermehrt DHT produziert und der erbliche Haarausfall kehrt zurück. In der Regel lässt die Wirkung innerhalb von 6 Monaten nach. Nach 9 bis 12 Monaten ist meist drr ursprüngliche Zustand wieder erreicht, wobei auch nachgewachsene Haare wieder ausfallen.
Der Abbau (oder Elimination) eines Wirkstoffes wird typischerweise mit seiner Halbwertszeit angegeben, also der Antwort auf die Frage: “Wie lange dauert es, bis nur noch die Hälfte der ursprünglichen, maximalen Konzentration im Blut nachweisbar ist?” Bei Finasterid beträgt die Plasmahalbwertszeit im Durchschnitt 6 Stunden.
Da Finasterid das Risiko erheblicher Nebenwirkungen birgt, sollte es immer in der ärztlich verordneten Dosis eingenommen werden. Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass eine höhere Dosis Finasterid eine bessere Wirkung erzielt. In Absprache mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt kannst Du Finasterid mit anderen Mitteln ergänzen, zum Beispiel mit Minoxidil Lösung oder Schaum für die äußerliche Anwendung oder mit speziellen Shampoos, die das Haarwachstum fördern.
Finasterid wirkt nur, wenn es dauerhaft täglich eingenommen wird. Wird es abgesetzt, setzt die Wirkung aus und der Haarausfall kehrt zurück. Eine gewisse Disziplin bei der Einnahme ist also erforderlich, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
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