Haarausfall ist eine große Belastung für Betroffene - zum Glück aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Für die gezielte Behandlung ist jedoch die Kenntnis seiner Ursache notwendig. Wir geben einen Überblick über die Vielfalt der Formen von Haarausfall.
Letzte Änderung: 19.08.2021
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten - Allergologie - Konsiliararzt, Hautzentrum Nymphenburg,
apl. Professor der Technischen Universität München
"Es gibt nicht den einen Haarausfall. Stattdessen unterscheiden wir eine Vielzahl von Formen von Haarausfall, die verschiedene Erscheinungsbilder und Ursachen aufweisen. Auf Basis der Ursache wird die Behandlung gewählt, wie zum Beispiel das Medikament Minoxidil bei erblich bedingten Haarausfall oder Vitaminpräparate bei einem Nährstoffmangel."
So wie die Haut als Spiegel der Seele gilt, könnte das gleiche über unsere Haare gesagt werden. Wenn unser Körper durch psychischen Stress, hormonelle Veränderungen oder organische Erkrankungen ins Ungleichgewicht gerät, kann sich das ziemlich früh an unserem Haar bemerkbar machen: etwa durch stumpfe glanzlose Haare, dünnes Haar oder kahle Stellen auf dem Kopf.
Diese unterschiedlichen Symptome bieten erste Hinweise auf die Form des Haarausfalls. Entsprechend können verschiedene Arten des Haarausfall nach Erscheinungsbild, Ursache und Verlauf medizinisch unterschieden werden und bringen diverse Behandlungsansätze mit.
Der androgenetische Haarausfall ist bei Männern und Frauen die häufigste Ursache für den ungewollten Haarverlust. Ausgelöst wird der Haarausfall in diesem Fall durch eine genetisch bedingte erhöhte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Dihydrotestosteron (DHT), welches aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron stammt.
Dein Haarverlust ist genetisch veranlagt? - Dann bist Du Einer von Vielen. Doch keine Angst, Du musst nicht so enden wie Deine kahlköpfigen Vorfahren - es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, mit denen Du den Haarausfall aufhalten kannst.
Deine dünnen, feinen Haare bereiten Dir Sorgen? Mit der richtigen Pflege kannst Du dünnes Haar von innen kräftigen. Außerdem lässt sich durch das Styling optisch einiges verdichten.
Feines Haar meint, anders als Haarausfall, nicht die Anzahl der Haare auf dem Kopf, sondern die Struktur der einzelnen Haare. Die Ursachen und damit auch die Behandlungsansätze können aber ähnlich sein.
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) ist vermutlich die Folge einer Autoimmunerkrankung. Charakteristisch bilden sich bei dieser Art des Haarausfalls kreisrunde kahle Stellen auf dem Kopf. Der Haarausfall tritt dabei nicht regelmäßig auf, sondern bringt in Schüben vereinzelt kahle Stellen auf dem Kopf hervor.
Auf Deinem Kopf entstehen unsystematische kreisrunde, kahle Stellen? Dann leidest Du vermutlich unter kreisrundem Haarausfall. Mehr zum Them findest du unter kreisrunden Haarausfall.
Die Liste an möglichen Ursachen für diffusen Haarausfall ist lang. Sie reicht von den verschiedensten Krankheiten über psychischen Stress bis hin zu einer falschen Haarpflege. Dabei verliert der Betroffene plötzlich gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt Haare, sodass der Blick auf die Kopfhaut immer mehr freigelegt wird.
Wenn Dir plötzlich gleichmäßig über den gesamten Kopf die Haare ausfallen, ist nicht selten eine Begleiterkrankung hierfür verantwortlich. Eine ärztliche Abklärung ist ein wichtiger Schritt, um eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Vernarbendem Haarausfall gehen meist Krankheiten oder Verletzungen voraus. Charakteristisch ist dabei neben der Entstehung von kahlen Stellen auf dem Kopf die Bildung von entsprechende Narben.
Falls Du auf kahlen Stellen deiner Kopfhaut Narben feststellst, ist es möglich, dass Du unter vernarbendem Haarausfall leidest.
Früher waren sie ein würdevolles Symbol des Alters, heute würden viele Männer sie lieber verstecken: Geheimratsecken. Bei Geheimratsecken zieht sich der Haaransatz über den Schläfen immer weiter zurück. Die Ursachen sind variabel, meist steckt jedoch erblich bedingter Haarausfall dahinter.
Geheimratsecken sind häufig die Vorboten von großflächigem Haarverlust. Damit bieten sie die Chance, Haarausfall im Keim zu ersticken.
Ähnlich wie der erblich bedingte Haarausfall beginnt der Spannungshaarausfall in Form von Geheimratsecken und einer Tonsur. Hinzu kommt eine gespannte Kopfhaut und seltener Kopfhautschmerzen. Die Ursachen sind Muskelverspannungen und eine schlechte Durchblutung der Kopfhaut. Erstes therapeutisches Ziel ist daher die Entspannung der Muskulatur im Schädelbereich.
Dein Haarausfall wird von einem Spannungsgefühl im oberen Kopfbereich begleitet? Muskuläre Verspannungen sind vermutlich sowohl für den Haarverlust als auch die Missempfindungen verantwortlich. Lese hier mehr über die Ursachen und was Du dagegen tun kannst.