Volles und kräftiges Haar ist in unserer Gesellschaft ein Schönheitsideal und wird mit Vitalität und Gesundheit assoziiert. Dementsprechend sitzt der Schmerz tief, wenn immer mehr Haare in der Bürste hängen bleiben und der Kopf immer kahler wird. Doch woran liegt es, dass einige bereits mit 30 eine Halbglatze tragen müssen und andere noch mit 70 durch ihr volles Haar wuscheln können? Und noch viel wichtiger, was kann man gegen den ungewollten Haarverlust tun?
Wenn die Haare vom Kopf auf die Schulter, das Kissen und in die Dusche wandern, ist das für viele ein Schock. Doch ist das wirklich schon Haarausfall? Und wenn ja, welche Art von Haarausfall? Und was kann man dagegen tun?
Jeder Mensch verliert täglich Haare - das ist völlig normal und ein Bestandteil des Haar-Lebenszyklus.
Wenn mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen und zunehmend kahle oder lichte Stellen auf dem Kopf entstehen, besteht krankhafter Haarausfall.
Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben und entsprechend in der Form und dem Verlauf variieren.
In 95 % der Fälle handelt es sich um einen genetisch bedingten Haarausfall (androgenetische Alopezie).
Haarausfall ist ein Fall für den Dermatologen - je nach Ursache können jedoch auch andere Fachärzte konsultiert werden.
Die bekanntesten Medikamente gegen Haarausfall sind Minoxidil und Finasterid.
Ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung sind wichtige Bestandteile in der Behandlung von Haarausfall.
Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten - Allergologie - Konsiliararzt, Hautzentrum Nymphenburg,
apl. Professor der Technischen Universität München
"Fast die Hälfte aller Männer sind im Verlauf ihres Lebens von verstärktem Haarausfall betroffen. Was mit Geheimratsecken und einer Tonsur beginnt, endet nicht selten mit einer Glatze. Diesen Prozess kann man aber mit Mitteln wie Finasterid oder Minoxidil wirksam verlangsamen und sogar aufhalten."
Jedem Mensch fallen täglich um die 100 Haare aus. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Erst wenn man mehr als 100 Haare pro Tag verliert und somit mehr Haare ausfallen als nachwachsen, spricht man von krankhaftem Haarverlust oder “Effluvium”. Zusätzliche Symptome können dabei zunehmend kahle Stellen auf dem Kopf sowie ein immer lichter werdendes Haar sein (Alopezie). Aber es gibt eine gute Nachricht: Zu Haarlosigkeit muss der krankhafte Haarausfall nicht unbedingt führen.
Haare haben eine recht kurze Lebenserwartung. Nach 2 bis 6 Jahren verabschieden sich unsere Kopfhaare in einen monatelangen Ruhestand, bis sie uns schließlich komplett verlassen und ausfallen. Damit schaffen die Haare Platz für Nachkömmlinge – und ein neues Haar tritt in unser Leben ...
Haarausfall beschreibt den Verlust von übermäßig vielen Haaren. Dabei fallen mehr Haare aus als neue nachwachsen, sodass das Haar immer lichter wird oder zunehmend kahle Stellen auf dem Kopf entstehen. Wie der Haarverlust genau abläuft, hängt dabei von den Ursachen ab.
Das gesunde Haar durchläuft in seinem Leben 3 Phasen:
1. Wachstumsphase: Die aktive Wachstumsphase dauert 2-6 Jahre. Hier werden die Haare im Follikel in der Kopfhaut gebildet und werden länger und dicker. Um die 85% der Haare befinden sich in dieser Phase.
2. Übergangsphase: Die Zellteilung endet, die Haarwurzel schrumpft und verhornt schließlich.
3. Ruhephase / Ausfallphase: Die Stoffwechselaktivität der Haarwurzel wird eingestellt und das Haar verkümmert. Diese Phase dauert circa 3 Monate an. Schließlich schiebt das nachwachsende Haar das alte Haar heraus und es fällt aus.
Die oben genannten Phasen beschreiben das Leben eines gesunden Haares. Unter bestimmten Umständen (z.B. durch genetische Veranlagung, hormonelle Umstellungen, usw.) kann die Wachstumsphase und somit der gesamte Lebenszyklus des Haares jedoch verkürzt sein – sodass die Haare sehr schnell ausfallen.
In welcher Art sich der Haarausfall auf Deinem Kopf zeigt, hängt von der Ursache und Art des Haarausfalls ab.
Bei erblich bedingtem Haarausfall fallen die Haare nach einem ganz bestimmten Muster aus: nach dem Norwood-Hamilton-Schema. Dieses Schema teilt den Verlauf des Haarverlusts in 7 Stadien (siehe Bild 2), welche den Verlauf von den typischen Geheimratsecken über einen U-förmigen Haarkranz bis zum kompletten Haarverlust beschreiben.
Andere Arten des Haarausfalls verlaufen weniger systematisch - besonders der kreisrunde Haarausfall und der vernarbende Haarausfall sind durch vereinzelte, kahle Stellen auf dem Kopf charakterisiert. Ganz anders sieht das bei diffusen Haarausfall aus: Hier fallen die Haare gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt aus.
Du möchtest wissen, in welchem Stadium des Norwood-Hamilton-Schemas Du Dich aktuell befindest?
Dann klicke hier und lerne mehr über die einzelnen Stadien.
Haarausfall hat viele Gesichter – es kann Männer wie Frauen jeden Alters treffen. Besonders häufig (in 95 % der Fälle) ist dabei der androgenetische bzw. genetisch bedingte Haarausfall der Übeltäter.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein kaukasischer Mann aufgrund dieser androgenetischen Alopezie Haarausfall hat, ist hoch:
Von den 30-Jährigen sind bereits 30 % betroffen.
Jeder zweite 50-Jährige hat Haarausfall.
Nur einer von fünf 70-Jährigen hat keinen Haarausfall.
Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall. Ganz im Gegenteil: Haarverlust kann permanent oder temporär, gleichmäßig oder unsystematisch, genetisch oder durch Umwelteinflüsse bedingt, einem bestimmten Muster folgend oder nicht vorhersagbar sein. Dank der zeitlichen und medizinischen Einteilung ist trotz dieser vielen Unterschiede ein Überblick über die verschiedenen Arten von Haarausfall möglich.
Zeitliche Einteilung: Ist mein Haarausfall “unwiderruflich”?
Haarausfall ist nicht immer endgültig. Ganz im Gegenteil: Je nach Ursache und Art des Haarausfalls kann es nach einer Zeit von Haarausfall wieder zu verstärktem Haarwachstum kommen! Bei anderen Arten kann dies nur mit Medikamenten erzielt werden. Entsprechend gibt es eine zeitliche Einteilung der Endgültigkeit des Haarausfalls.
Erfahre mehr zum temporärer und permanenten Haarausfall.
Zum temporären und permanenten HaarausfallJeder Mensch verliert jeden Tag Haare. Ein Fall für den Arzt wird Haarausfall erst, wenn täglich übermäßig viele Haare ausfallen, die Haare nicht mehr nachwachsen oder zunehmend kahle Stellen auf dem Kopf entstehen. Um herauszufinden, ob Dein Haarverlust krankhaft ist, kannst Du dich an verschiedenen Maßstäben orientieren.
Du kannst Dich an den Stadien bzw. Typen des Norwood-Hamilton-Schemas orientieren. Dieses Klassifikationssystem unterteilt den typischen Verlauf des androgenetischen Haarausfalls in mehrere Stadien und Erscheinungstypen.
Du kannst nicht einschätzen, wie weit Dein Haarverlust bereits vorangeschritten ist? Dann klicke hier und lerne alles über die typischen Charakteristika der Stadien des Haarverlusts nach Norwood und Hamilton.
Mehr zum Norwood-Hamilton-Schema erfahrenEs gibt unterschiedliche Formen von Haarausfall, die auf den verschiedensten Ursachen beruhen können. Dementsprechend müssen - je nach Ursache - verschiedene Fachärzte aufgesucht werden.
Die erste Wahl bei plötzlichem oder länger andauerndem Haarausfall sollte ein Facharzt bzw. eine Fachärztin für Dermatologie bzw. ein Hautarzt sein, da die Wurzeln der Haare in der Haut verankert sind. Beim Arzt werden per Gespräch oder per Fragebogen die möglichen Ursachen für Deinen Haarausfall ausfindig gemacht.
Stehen die möglichen Ursachen für Deinen Haarausfall fest, kann auch die entsprechende Behandlung gestartet werden. Dabei kann bereits die Umstellung auf einen gesünderen Lebensstil, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel oder die Nutzung von rezeptfreien Salben und Shampoos den übermäßigen Haarausfall stoppen oder sogar Dein Haarwachstum anregen! Wenn Dir das nicht schnell genug geht oder Du sehr stark unter dem Haarausfall leidest, gibt es außerdem noch rezeptpflichtige Medikamente, die Dich im Kampf gegen den Haarverlust unterstützen.
Je nach Ursache, Stadium und Folgen des Haarausfalls wirkt eine Therapie ohne rezeptpflichtige Medikamente oft nicht schnell genug oder in zu geringem Ausmaß. Ist dies der Fall, muss ein Arzt - idealerweise ein Dermatologe - ein passendes Medikament gegen Deinen Haarausfall verschreiben, welches Du dann in einer Apotheke erhältst. Die wohl bekanntesten rezeptpflichtigen Medikamente gegen Haarausfall sind dabei Minoxidil und Finasterid.
Finasterid wird bei androgenetischem Haarausfall in Form von 1-mg-Tabletten eingenommen. Der Wirkstoff verhindert die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT). Da DHT für die Reduktion der Wachstumsphasen der Haarfollikel verantwortlich ist, verlängert dieser Prozess die Wachstumsphase der Haare - das Ergebnis ist ein volleres Haar nach bereits 3 Monaten.
Finasterid klingt nach dem perfekten Mittel gegen Deinen Haarausfall? Dann informiere Dich hier über den Kauf, die Einnahme, die Wirkung und die möglichen Nebenwirkungen von Finasterid.
Ergänzt zu den rezeptpflichtigen Medikamente gibt es weitere, die ohne Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie erworben werden kann und beim Anregen des Haarwachstums unterstützen.
Mehr zu den Wirkungen und Nebenwirkungen, der Einnahme und der Dosierung der rezeptfreien Mittel gegen Haarausfall findest Du hier.
Rezeptfreie ProdukteHaarausfall kann Folge einer unausgewogenen Ernährung und des daraus folgenden Nähr- und Mineralstoffmangels sein. Dementsprechend ist es ein wichtiger Teil der Therapie von Haarausfall, den Nähr- und Mineralstoffhaushalt wieder aufzufüllen. Um diesen Prozess zu beschleunigen, können Nahrungsergänzungsmittel mit Zink, B-Vitamine, Biotin, Sizilium oder Eisen eingenommen werden.
Du willst mehr über die Nähr- und Mineralstoffe lernen, die Dir zu gesünderem und vollerem Haar verhelfen können? Dann klicke hier!
Mehr efahrenEin ungesunder Lebensstil mit einer unausgewogenen Ernährung, Stress und wenig Schlaf kann Haarausfall auslösen oder verstärken. Wenn Du also Deinen Haarverlust vorbeugen, aufhalten oder sogar rückgängig machen willst, solltest Du unbedingt Deinen Lebensstil überdenken und vielleicht die ein oder andere Sache langfristig ändern.